Bauch oder Kopf – Wer entscheidet besser?
Das Herz der Arbeitswelt schlägt einen immer schneller werdenden Takt und Unternehmen müssen in diesem Zuge häufig sehr schnell Entscheidungen treffen, um nicht aus dem Rhythmus zu gelangen. Doch welche Art der Entscheidungsfindung scheint dabei die Richtige zu sein – lieber aus dem Bauch oder aus dem Kopf heraus? Und gibt es überhaupt nur das eine oder das andere?
Wissenschaftlich betrachtet gibt es zwei Systeme zum Thema Entscheidungsfindung. Das eine System ist das impulsiv, automatisch und intuitiv funktionierende System, also der Bauch. Das andere ist eher durch analytische, bewusste und rational operierende Eigenschaften geprägt – der Kopf sozusagen. Der Mensch ist von Natur aus so beschaffen, dass er lieber das weniger Energie aufwendende System bevorzugt, was in diesem Fall das Bauchsystem wäre. Leider ist dies oft fehleranfälliger und Entscheidungen können nicht mehr überdacht werden. Für überforderte Entscheidungsträger, die sehr nachdenklich an die Sache herangehen, sei dies jedoch ein gutes System, um schnelle Entscheidungen zu treffen.
Es stellt sich dabei nur die Frage, wie viel Zeit ein Unternehmer oder Entscheidungsträger in heutigen Zeiten überhaupt hat, seine Wahl kritisch zu hinterfragen, wenn schon gleich die nächste Entscheidung getroffen werden muss. Einige Vertreter der intuitiven Entscheidungsfindung behaupten sogar, die Bauchentscheidung sei das relevante Mittel, um in einer sich permanent verändernden Organisation überhaupt handlungsfähig zu bleiben. Der deutsche Entscheidungsforscher Gerd Grigenzer halte die Bauchentscheidung sogar für eine Form unbewusst genutzter Intelligenz. Im Gegenzug dazu halten Verfechter der analytischen Entscheidungsfindung Bauchentscheidungen hingegen auch für Werkzeuge zur Manipulation oder zum Machtmissbrauch.
In der Realität lässt sich jedenfalls nicht nur das eine oder das andere Tool zur Entscheidungsfindung nutzen oder sich nur auf das eine zu verlassen. Vielmehr fördert die Kombination aus Bauch und Kopf sich mit verschiedenen Situationen auseinander zu setzen und sich auf seine Tools verlassen zu können, gerade wenn es beispielsweise komplexe Situationen sind oder schnelle Entscheidungen getroffen werden müssen.