Die hpu auf der Personal Nord – ein Rückblick
Auf der diesjährigen Personal Nord Messe in Hamburg (26.04. & 27.04.2017) trafen sich wieder Personaler aus ganz Deutschland und tauschten sich zu den neusten Personalthemen und -trends aus. Neben 262 Ausstellern konnte man insgesamt 130 Vorträgen lauschen und Einblicke in die Praxis anderer Unternehmen gewinnen. Auf den Aktionsflächen Training, Corporate Health (betriebliches Gesundheitsmanagement) und HR & Law sowie der Start-Up Area war für jeden Besucher etwas dabei.
Für die hpu Unternehmensberatung waren dabei Themen zum betrieblichen Gesundheitsmanagement sowie Training und Recruiting im Fokus. Bezüglich Recruiting und Training zog sich das Thema Digitalisierung durch die gesamten Vorträge.
Wie können Unternehmen es schaffen, ihr Recruiting zeitgemäß zu gestalten? Eine Studie des Unternehmens Wollmilchsau GmbH enthüllt: Nur etwa die Hälfte der Unternehmen wagte den Schritt zu mobiloptimierten Stellenanzeigen, das Bewerbungsformular ist nur bei 1/3 für Mobiltelefone angepasst, 1/3 hat noch gar nichts für den mobilen Unternehmensauftritt getan. Diese Zahlen passen nicht zu den aktuellen Nutzertrends – denn 77% nutzen das Smartphone für die Jobsuche. Mobiles Bewerben wird jedoch nur selten genutzt. So gehen den Unternehmen viele Bewerber verloren, die möglicherweise passend für die Vakanz wären. Der Schritt zur One-Click Bewerbung wird in Zukunft unerlässlich werden.
Bezüglich PE und Training stand das Buzzword Blended Learning weit oben. Dahinter verbirgt sich eine integrierte Lernform, die Präsenzveranstaltungen und E-Learning kombiniert. Die sozialen Facetten der „echten“ Interaktion mit Trainer und Gruppe sollen mit dem nachhaltigen Lernen im Anschluss des Trainings verknüpft werden. Dadurch soll ein optimaler Transfer im Joballtag hergestellt werden.
Neben dem agilen Lernen ist auch das agile Arbeiten ein immer wichtiger werdender Faktor. Das Unternehmen Zendesk bringt diese Arbeitsweise auf die Spitze: Mit einer „nomadischen“ Firma reiste das Team durch Südamerika und arbeitete stets on the road oder im Café. Neben abenteuerlichen Geschichten und mit teilweise provisorischen Arbeitsmitteln konnten trotzdem Gewinne erzielt werden. Kontakt zu Kunden und anderen Mitarbeitern findet lediglich online oder am Telefon statt. Das Konzept funktioniert und mobiles sowie agiles Arbeiten wird in Zukunft stetig zunehmen. Schätzungsweise 50% der Arbeitnehmer werden in zehn Jahren freiberuflich tätig sein.
Auch der Bereich betriebliches Gesundheitsmanagement in Zusammenhang mit der Digitalisierung und Arbeitswelt 4.0 war eines der Topthemen der Messe. Viele Firmen mit digitalen BGM-Lösungen traten auf der Messe auf, wie z.B. die machtfit GmbH oder vitaliberty. Diese Firmen bieten brandaktuelle Softwaretools zu den Bereichen psychische Gefährdungsbeurteilungen oder Firmenfitness. Besonderer Fokus lag auf den Begriffen Stressprävention und mentale Stärke der Mitarbeiter. Durch die zunehmende psychische Belastung in der Arbeitswelt in Verknüpfung mit der rasant fortschreitenden Digitalisierung und den erhöhten Ansprüchen gelangen diese Themen immer mehr in den Gesprächsstoff der Unternehmen. Doch ein Hauptaugenmerk sollte bei der Anwendung von digitalen Softwarelösungen für psychische Gefährdungsbeurteilungen vor allem auf den Datenschutz und die Einbindung der Mitarbeiter gelegt werden. Gerade psychische Belastungen stellen ein sensibles Thema dar und man sollte ausreichend darüber informieren, dass nicht die Psyche des Mitarbeiters untersucht wird, sondern die belastenden Faktoren der Arbeitsumgebung. Dennoch lässt sich ohne digitale Lösungen heute kaum noch ein umfassendes BGM im Unternehmen etablieren.
Insgesamt bot die Personal Nord viele Themen und spannende Impulse. Die Vorträge regten dazu an, die Themen im eigenen Unternehmen zu reflektieren. Wie sieht es eigentlich mit unserem Recruiting aus? Sind wir für das mobile Zeitalter gewappnet? Und können wir als Unternehmensberatung unsere Kunden mit den aktuellen Trends beliefern? Viele Punkte können wir mit „Ja“ beantworten, jedoch finden sich immer Verbesserungspotenziale und neue Ansatzpunkte.