Ghosting im Recruiting ist längst kein einseitiges Phänomen mehr
Bislang mussten Bewerber oft damit zurechtkommen, dass sich potenzielle Arbeitgeber nicht zurückmelden oder der Bewerbungsprozess über mehrere Monate andauert. Jetzt drehen sich die Kräfteverhältnisse und Bewerber tauchen ab. Das wird für Bäckereien und lebensmittelproduzierende Unternehmen zunehmend zum Problem. Wir geben Ihnen praktische Lösungsansätze mit auf dem Weg, wie Sie dem Phänomen begegnen können.
„Ghosting“ bezeichnet den plötzlichen Kontaktabbruch einer Person im zwischenmenschlichen Kontext, ohne vorherige Ankündigung oder Warnzeichen. Wenn Personen folglich nicht mehr von sich hören lassen, werden sie zu „Geistern“. Sie tauchen unter.
Vermutlich jede personalverantwortliche Person wird diese Situation bereits am eigenen Leib erfahren haben. Für Unternehmen ist das Phänomen mehr als nur eine lästige Erscheinung der heutigen, schnelllebigen Kultur. Es ist potenziell geschäftsschädigend. Ein Zeitfresser, der schnell zum Wettbewerbsnachteil werden kann. Schließlich kann Ghosting an jeder Stelle des Recruitingprozesses – auch nach Vertragsunterschrift – auftreten.
Die Gründe sind vielfältig. Durch Plattformen wie zum Beispiel Tinder im online-Dating hat sich eine „Swipe-Kultur“ etabliert. Die Zielgruppe fasst auch eine Bewerbung als unverbindlich auf. Gegebenenfalls möchte der Kandidat nur seinen Marktwert testen oder sich eine bessere Verhandlungsgrundlage erarbeiten. Darüber hinaus ermöglicht die hohe Nachfrage und der Wettbewerb eine Umkehrung des Machtgefälles in Richtung der Kandidaten. Ob nun BäckerIn, KonditorIn, FachverkäuferIn oder Führungskraft: die Nachfrage am Markt ist enorm. Der Fachkräftemangel begünstigt somit das Phänomen „Ghosting“.
Drei Lösungsansätze zum Ghosting im Recruiting
Werden Sie zum attraktivsten Arbeitgeber in Ihrer Region
Die Wahrscheinlichkeit des Ghostings im Recruiting sinkt, wenn Sie der absolute Wunscharbeitgeber des Kandidaten sind. Stärken Sie daher die Markenwahrnehmung Ihres Unternehmens nachhaltig, erhalten Sie nicht nur in der Quantität und Qualität bessere Bewerbungen, sondern verringern auch das Risiko, dass sich ein Bewerber nicht mehr meldet.
Candidate Journey
Treten Sie einen Schritt zurück und betrachten Sie die Reise eines potenziellen Bewerbers von der Bewerbung bis hin zur Einstellung. Ist der Bewerbungsprozess klar strukturiert, transparent und erhält der Bewerber regelmäßig Feedback? Wie viel Zeit vergeht von der Bewerbung bis hin zur ersten Kontaktaufnahme? Kommunizieren Sie überzeugende Inhalte und die Arbeitgebervorteile (Benefits)?
Preboarding
Das Preboarding beschreibt die zielführende Überbrückung des Zeitraums zwischen der Vertragsunterschrift und dem ersten Arbeitstag. Findet in dieser Zeit keine oder kaum Kommunikation statt, erhöht dies die Wahrscheinlichkeit, dass Ghosting auch nach Vertragsabschluss auftritt. Preboarding ist daher aus unserer Sicht in der heutigen Zeit unerlässlich im Recruiting.
Sollten Sie Fragen oder Anregungen haben, dann nehmen Sie gerne Kontakt mit uns auf. Gerne unterstützen wir Ihre Reise zum Arbeitgeber Nr. 1 oder bei der Optimierung Ihres Recruitings.