Beratung und Design, das mag auf den ersten Blick nicht wirklich zusammenpassen. In jüngster Vergangenheit zeigt sich jedoch, dass Berater immer häufiger mit Designfirmen kooperieren oder sogar fusionieren. Nicht nur um Ihre eigene Marke zu stärken und ein ansprechendes Außenbild zu vermitteln, sondern um auch genauso kreativ an ihre Beratungsstrategien heranzugehen. Denn eines ist klar: die klassische PowerPoint-Präsentation im Consultingbereich reicht heutzutage nicht mehr aus. Der konservative Weg von der Konzeptphase über die Umsetzung und Durchführung dauert laut Experten jedoch häufig zu lange und aufgrund der rasant beschleunigenden Digitalisierung kann sich dies kaum noch ein Beratungsunternehmen leisten.

Technologiekonzerne wie IBM oder Facebook und Google gehen ebenfalls den Weg in die Kooperation mit großen Designfirmen, zunehmend sind es aber auch namenhafte Beratungsfirmen wie McKinsey oder Capgemini Consulting. Die traditionelle Beraterbranche verstärkt sich mit kreativen Köpfen und es scheinen zwei Unternehmenswelten aufeinander zu prallen, doch letztlich haben sie alle das Ziel einer guten Vermarktung ihres Produktportfolios vor Augen.

Doch auch wenn diese Unternehmen bereits Erfolgsmeldungen durch die Zusammenarbeit mit Designfirmen zu verzeichnen haben, so ist dies noch lange kein Selbstläufer. Die unterschiedlichen Arbeitsweisen, Denkschulen, Traditionen und Egos sowie die Unternehmenskulturen prallen aufeinander und es bedarf einer vorsichtigen Annäherung, um eben nicht zwei Kulturen nebeneinander existieren zu lassen. Capgemini geht beispielsweise den Weg der Open-Door-Philosophie ohne dass Berater und Designer in gemeinsame Büros gesteckt werden. Die Designer bekommen ihre eigenen schicken Büros und halten jederzeit Kontakt zu den Beratern in ihren Räumlichkeiten. Einen positiven Effekt bringen hier auch die jungen Generationen der neuen Mittzwanziger-Berater mit, die selbst allesamt mit der neuesten Technik ausgestattet sind und bereits weit mehr für das Thema Design sensibilisiert sind als es nur als ein Nice-to-have anzusehen.

Einen anderen Weg stellt beispielsweise aber auch die Entwicklung zu einer eigenen Designkompetenz dar, den bereits einige Consulting-Firmen selbst beschreiten. Hier gibt es natürlich nicht die Problematik der verschiedenen Kulturwelten, denn die kreativen Köpfe entstehen aus den eigenen Reihen und entwickeln neue Kompetenzen. Möglichweise können so auch neue Akquisitionen mit Kunden entstehen und diese davon überzeugt werden, dass Strategie und Kreativität miteinander gut zu vereinen sind.