Mit welchen Benefits werben Unternehmen – aktuelle Studie der Bertelsmann Stiftung
Im Wettbewerb um Fachkräfte setzen Unternehmen zunehmend auf Extras, um Bewerber:innen zu locken. Seit 2019 hat sich die Zahl der angebotenen Zusatzleistungen in Stellenanzeigen fast verdreifacht, von durchschnittlich 3,6 auf 9,6 Benefits pro Stelle. Besonders „harte“ Benefits wie Sonderzahlungen stehen hoch im Kurs, während „weiche“ Faktoren wie ein gutes Arbeitsklima oder flache Hierarchien deutlich in den Hintergrund rücken.
Der Anstieg der Benefits wirkt sich auf alle Arbeitnehmer:innen aus, allerdings nicht im gleichen Maße. Besonders gut ausgebildete Expert:innen werden im Schnitt mit elf Benefits pro Anzeige angesprochen, Fachkräfte mit etwa zehn Benefits, während Helfer:innen sich mit durchschnittlich acht Benefits zufriedengeben müssen. Der Abstand zwischen Expert:innen und Helfer:innen hat sich in den letzten fünf Jahren von 1,7 auf rund 3 Benefits vergrößert.
Neben der steigenden Zahl der Benefits hat sich auch ihre Zusammensetzung verändert. Während früher weiche Faktoren wie ein angenehmes Betriebsklima oder eine Duz-Kultur im Vordergrund standen, dominieren heute konkrete, finanzielle Anreize.
Ganz oben auf der Liste der Benefits stehen entgeltähnliche Leistungen, die in rund 67 Prozent der Stellenanzeigen angeboten werden. Dazu gehören Sonderzahlungen, betriebliche Altersvorsorge oder Mitarbeiterrabatte. Erst im Jahr 2024 haben diese geldwerten Vorteile die Entwicklungsperspektiven wie Aufstiegsmöglichkeiten, sichere Arbeitsplätze oder Mentoring überholt. Zudem gewinnen flexible Arbeitszeitmodelle an Bedeutung und werden in etwa 37 Prozent der Anzeigen offeriert. Gleitzeit, Homeoffice oder Vertrauensarbeitszeit gehören immer häufiger zum Standardrepertoire der Arbeitgeber.
Fast jede zweite Stellenanzeige bewirbt auch Fort- und Weiterbildungsangebote. Während 2019 nur ein Viertel der Anzeigen solche Angebote enthielt, sind es heute bereits 49 Prozent. Besonders die Spitzenkräfte profitieren hiervon: 55 Prozent der Anzeigen für Expert:innen bieten Weiterbildungsmöglichkeiten an. Bei Helfer:innen sind es nur etwa ein Drittel. Familienfreundliche Angebote und Gesundheitsleistungen sind weniger verbreitet. Besonders bei Helfer:innen fehlen häufig Angebote wie betriebsärztliche Betreuung, Vorsorgeuntersuchungen oder Sportangebote.
Was die Gehaltstransparenz betrifft, so wird in den meisten Stellenanzeigen kaum darüber gesprochen. Nur gut ein Drittel gibt Hinweise auf das Gehalt, vor allem bei höher qualifizierten Berufen. Bei Helfer:innen sind es etwa 50 Prozent, bei Fachkräften immerhin noch 41 Prozent.
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