Häufig werden in Führungsratgebern die introvertierten Mitarbeiter in den Fokus gerückt: Sie gilt es zu fördern und ihr verstecktes Potenzial zu erkennen. Die extravertierten Mitarbeiter werden dabei oft vergessen. Sie bringen sich ohnehin viel in Meetings ein, handeln proaktiv, sind entscheidungs- und konfliktfreudig und scheinen wenig Unterstützung von ihrer Führungskraft zu brauchen. Dabei kann ihre gezielte Führung bessere Ergebnisse liefern und die Bühne für andere Teammitglieder öffnen. Extravertierte Mitarbeiter brauchen einen Spielraum für eigene Ideen aber gleichzeitig auch klare Grenzen. Ihre Stärken können Extravertierte entfalten, wenn sie sich präsentieren, kommunikativ agieren oder die Leitung eines kleinen Teams übernehmen können. Auch an den Stellen des Unternehmens, an denen es derzeit stockt oder Probleme auftreten, können sie sich gut einbringen.

Extravertiert heißt nicht automatisch dominant. Experten unterscheiden dabei zwei Arten: Den tatsächlich dominanten und den initiativen Persönlichkeitstypen. Der dominante Typus ist leistungsorientiert und ist auf Resultate und Ergebnisse fokussiert als an den Bedürfnissen seiner Mitmenschen. Er kann sich gut durchsetzen und kann als Antrieb eines Teams eingesetzt werden. Allerdings kann es passieren, dass er einige Teammitglieder nicht im Blick hat und voreilig Entscheidungen trifft. Die Stärke vom initiativen Typ hingegen liegt im Umgang mit Menschen – er kann andere mitreißen und begeistern, entwickelt kreative Ideen und kann gut „networken“. Eine Schwäche dieses Typs ist die wenig kritische Haltung gegenüber den eigenen Ideen und teilweise das zu starke in den Vordergrund Stellen der eigenen Person.

Beide Typen gilt es anders zu führen und anders einzusetzen. Besonders wichtig ist dabei Feedback. Dies sollte stets auf eine wertschätzende Art in einem Vier-Augen Gespräch stattfinden. Besser ist dabei der Einsatz von Ich-Botschaften, um Kritik konstruktiv zu kommunizieren sowie die Äußerung von klaren Wünschen.

Der dominante Typ möchte Dinge bewegen und an unternehmerischen Aufgaben teilhaben, um Anerkennung von oben zu erhalten. Detailaufgaben langweilen ihn und zu starre Regeln erzeugen Frust. Für ihn ist Freiraum wichtig, deutliche und gleichzeitig wertschätzende Ansagen und herausfordernde Aufgaben. Der initiative Typ möchte hingegen Wertschätzung für seine kreativen Ideen von seinem Team erfahren. Von seiner Führungskraft benötigt er hingegen regelmäßige Rücksprachen, Deadlines und eine Struktur aber auch Freiraum, um seine Kreativität entfalten zu können.

Unternehmen profitieren aus der richtigen Mischung von Persönlichkeitstypen. Bei hohem Zeitdruck braucht es schnelle und stetige Abarbeiter. Treten schwierige Aufgaben im Projekt auf, braucht es den kreativen Initiativ-Typen. Zwei dominante Typen vertragen sich in der Gruppe nur, wenn es verschiedene Teilprojekte zu verantworten gibt.

Wie ist Ihr Team aufgestellt? Gibt es verschiedene Typen für die unterschiedlichen Aufgaben in Ihrem Unternehmen? Ist sich die Führungskraft über die Zusammensetzung ihres Teams bewusst? Sprechen Sie uns zu diesen Themen gerne an.