Das turbulente Tagesgeschäft bringt einige Opfer. So geht mal eine E-Mail an den falschen Empfänger oder aber ein Termin wird für den falschen Tag eingetragen. Fehler sind menschlich. In der heutigen Gesellschaft werden diese provoziert, da die These gilt: Aus eigenen Fehlern lernen. Ist das wirklich so?

Grundsätzlich hat Fehlverhalten Auswirkungen in mehreren Dimensionen. Der den Fehler begangen hat fürchtet möglicherweise Konsequenzen oder ist im Handeln zukünftig defensiver. Auf der anderen Seite kosten Fehler bares Geld und haben insofern auch eine betriebswirtschaftliche Komponente.

Die Gesellschaft ist grundsätzlich noch auf Fehlervermeidung ausgerichtet und führt dadurch nicht selten zu einer Hemmung von Kreativität und Innovation. Das ist insbesondere in Branchenbereichen relevant, die von neuen Ideen und schnellen Entwicklungen leben, mit schwerwiegenden Folgen verbunden, die nicht selten mit eingeschränkter Wettbewerbsfähigkeit einhergeht.

Wissenschaftlich ist längst bewiesen, dass eine offene Fehlerkultur positive Effekte für Mitarbeiter und damit auch für die gesamte Organisation bringt. Mit ihr ist eine bessere Performance und Effektivität verknüpft.

Ein wichtiger Gegenspieler ist hierbei die Selbstregulation. Diese beschreibt die Fähigkeit der Menschen, mit Gefühlen, Handlungen und Effekten umzugehen. Auch die Unterordnung von kurzfristigen Zielen den langfristigen gegenüber fällt darunter. Eine Voraussetzung für eine gelungene Selbstregulation ist die vorhandene Selbstreflexion.

Diese beiden Kompetenzen sind in agilen Arbeitsumfeldern und kreativen Bereichen idealer Weise stärker ausgeprägt. Ängste (z.B. einen Fehler zu begehen und dafür bestraft zu werden) und andere negative Gefühle schränken die Selbstregulation als auch die Reflexion ein und wirken sich damit direkt auf den Output bzw. der Effektivität aus.

In der jüngsten Vergangenheit sind eine Reihe von Unternehmen dazu übergegangen, mit Fehler offen umzugehen und weniger den Schaden als vielmehr die Chance in den Mittelpunkt zu stellen. Als Format zählen hierzu zum Beispiel sogenannte Fuck-Up-Nights. Hier berichten gestandene Führungskräfte (und sogar Geschäftsführer) über die eigenen Fehler in der beruflichen Vergangenheit und welcher Nutzen daraus erwachsen ist. Eine offene Fehlerkultur stärkt das Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten. Der positive Nebeneffekt: Höherer Schaden, der durch das „unter dem Teppich kehren“ möglicherweise entstanden wäre, wird weitestgehend eingedämmt.

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